Mondmission auf Fuerteventura: ESA testet Navi (VIDEO)

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Mondmission auf Fuerteventura: Stell dir vor, ein Rover rollt ĂŒber die DĂŒnen einer kanarischen Insel und simuliert dabei eine Mondmission. Was klingt wie Science-Fiction, ist RealitĂ€t geworden! Wir zeigen dir, wie Fuerteventura zum TestgelĂ€nde fĂŒr ein revolutionĂ€res Navigationssystem wird und welche bahnbrechenden Erkenntnisse dies fĂŒr die zukĂŒnftige Erforschung des Mondes bringt. Du erfĂ€hrst, wie dieses „Mond-GPS“ namens LUPIN funktioniert und warum gerade die Kanarischen Inseln eine SchlĂŒsselrolle in der europĂ€ischen Raumfahrt spielen.

Mondmission auf Fuerteventura: GMV und ESA testen revolutionÀres Navigationssystem

Mitten im Atlantik, auf der kanarischen Insel Fuerteventura, hat ein bemerkenswertes Ereignis stattgefunden. Die in Madrid ansĂ€ssige Technologie-Multinational GMV fĂŒhrte in Kooperation mit der EuropĂ€ischen Weltraumorganisation (ESA) Feldversuche fĂŒr ein innovatives System namens LUPIN (Enabling High-Performance PNT in the Lunar Environment) durch. Dieses System kann als eine Art „Mond-GPS“ beschrieben werden und soll zukĂŒnftigen bemannten und robotischen Missionen auf der MondoberflĂ€che den Weg weisen.

Dieser Test ist außerdem eingebettet in eine grĂ¶ĂŸere Vision. Der PrĂ€sident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, prĂ€sentierte im Mai eine umfassende Raumfahrtstrategie der Regionalregierung. Ziel ist es, die Kanaren zu einem weltweit fĂŒhrenden Zentrum fĂŒr die Luft- und Raumfahrt zu entwickeln. Wir berichteten ĂŒber weitere spannende Projekte: Projekt Caelus: Millionen-Förderung fĂŒr Fuerteventura Satelliten.

Diese Strategie vereint außerdem die BemĂŒhungen und Ressourcen der Regierung der Kanarischen Inseln und anderer öffentlicher Verwaltungen mit UniversitĂ€ten, dem Instituto de AstrofĂ­sica de Canarias und dem privaten Sektor. Gemeinsam soll Wissen aus den Bereichen Luftfahrt, Raumfahrt und Astrophysik in die Wirtschaft transferiert, ArbeitsplĂ€tze geschaffen und die Wirtschaft diversifiziert werden.

Die öffentliche Gesellschaft Proexca, an der die VizeprÀsidentschaft und die Vizewirtschafts- und Internationalisierungsbehörde beteiligt sind, spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie hat die Aufgabe, die innovative Gemeinschaft und die Unternehmen zusammenzubringen, um die Internationalisierung zu fördern und Investitionen nach Gran Canaria zu lenken.

Die offizielle Demonstration des GMV-Projekts fand am 8. Mai 2025 auf dem GelĂ€nde des Ringkampfstadiums ‚Venancio Guerra‘ in Lajares (Fuerteventura) statt. Dessen einzigartige topografische Bedingungen machten es zu einem idealen, improvisierten MondgelĂ€nde.

Das Ereignis demonstrierte nicht nur die FĂ€higkeiten des LUPIN-Systems, sondern positionierte die Kanarischen Inseln international als strategisches Zentrum fĂŒr die Weltraumforschung.

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Wie funktioniert das „Mond-GPS“?

Das LUPIN-System ist eine Technologie, die Navigationssignale simuliert, welche von zukĂŒnftigen Rovern und Astronauten auf dem Mond genutzt werden sollen. Ähnlich dem GPS, das unsere Fahrzeuge auf der Erde leitet, wird LUPIN es den Nutzern ermöglichen, sich sicher, prĂ€zise und autonom auf dem Mondterrain zu bewegen. Dies geschieht, ohne ausschließlich auf die Kommunikation mit der Erde oder komplexe bordeigene Algorithmen angewiesen zu sein.

Dieses System ist Teil des NAVISP (Navigation Innovation and Support Programme) der ESA. Dieses Programm fördert die Entwicklung neuer Lösungen in den Bereichen Positionierung, Navigation und Zeitsynchronisation (PNT) fĂŒr Anwendungen im Weltraum. Die Hauptziele des NAVISP-Programms umfassen:

  • Förderung von Innovationen im Bereich der satellitengestĂŒtzten Navigation.
  • Entwicklung wettbewerbsfĂ€higer PNT-Lösungen fĂŒr verschiedene Anwendungsbereiche.
  • UnterstĂŒtzung der europĂ€ischen Industrie im globalen Navigationsmarkt.

Schau dir hier das Video dazu an:

Warum Fuerteventura der ideale Testort ist

Die Kanarischen Inseln, insbesondere Fuerteventura, bieten außerdem ein ideales Umfeld fĂŒr diese Tests. Ihr trockenes, felsiges und dĂŒnn besiedeltes GelĂ€nde weist Ă€hnliche Bedingungen auf wie der Mondregolith.

Hinzu kommt die institutionelle UnterstĂŒtzung von Organisationen wie Proexca, die eine Agenda ins Leben gerufen hat, um die Kanaren als europĂ€ischen Knotenpunkt fĂŒr Weltraumforschung und -entwicklung zu etablieren. Das LUPIN-System wird die AbhĂ€ngigkeit von aktuellen Methoden der relativen Navigation verringern, indem es Rovern ermöglicht, prĂ€zise Standortdaten in Echtzeit ĂŒber Signale zu erhalten, die denen einer derzeit in der Entwicklung befindlichen Mondsatellitenkonstellation Ă€hneln. Die Vorteile des LUPIN-Systems sind vielfĂ€ltig:

  • Erhöhte Autonomie: Rover und Astronauten können sich unabhĂ€ngiger von der Erdkommunikation bewegen.
  • PrĂ€zisere Navigation: Genauere Standortbestimmung auf der MondoberflĂ€che.
  • Sicherere Erkundung: Reduzierung des Risikos von Navigationsfehlern in unbekanntem Terrain.

Kanaren als europĂ€isches Zentrum fĂŒr Raumfahrttechnologie

Die PrĂ€sentation von LUPIN fiel mit der EinfĂŒhrung einer regionalen Agenda durch Proexca zusammen, die darauf abzielt, Investitionen aus dem Luft- und Raumfahrtsektor anzuziehen und den Archipel zu einem fĂŒhrenden Standort in Europa zu machen.

Diese Strategie zielt darauf ab, die Kanaren aufgrund ihrer klimatischen, geografischen und logistischen Vorteile als Testzentrum fĂŒr Raumfahrttechnologie zu positionieren. Von der Entwicklung von Navigationssystemen ĂŒber Tests autonomer Fahrzeuge bis hin zu Projekten mit Auswirkungen auf Telekommunikation, Erdbeobachtung oder wissenschaftlichen Tourismus wollen die Kanaren der europĂ€ische Hub fĂŒr aerospace Experimente im SĂŒden Westeuropas werden.

David PĂ©rez-Dionis, Generaldirektor fĂŒr Strategische Projekte der Regierung der Kanarischen Inseln, erklĂ€rte bei der PrĂ€sentation, dass die Raumfahrtstrategie aus der Notwendigkeit entstanden sei, ein kohĂ€sives Instrument zu schaffen. Welches einen Multiplikatoreffekt fĂŒr Projekte im Luft- und Raumfahrtsektor ermöglicht und einen klaren Fahrplan fĂŒr deren Entwicklung bietet.

Die Erstellung der Strategie basierte auf dem Prinzip der Beteiligung, wobei die verschiedenen Akteure des Sektors einbezogen wurden. Es wurde ein operativer Beirat eingerichtet, um eine Entscheidungsfindung auf der Grundlage wissenschaftlicher Strenge sowie der verantwortungsvollen und nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung zu gewÀhrleisten. Mit dieser Strategie werde eine Allianz geschaffen, die Initiativen im Sektor erleichtern und Synergien mit staatlichen und internationalen Organisationen sowie mit anderen Gebieten zur StÀrkung der Entwicklung des Luft- und Raumfahrtsektors auf den Kanarischen Inseln gesucht werden sollen.

Das strategische Dokument sei  außerdemein flexibler, dynamischer und integrativer Rahmen, um seine stĂ€ndige Anpassung an die schnellen Fortschritte und VerĂ€nderungen im Luft- und Raumfahrtsektor zu ermöglichen, so PĂ©rez-Dionis.

 

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Christian Juraschek
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Christian Juraschek berichtet tĂ€glich auf news.unaufschiebbar.de ĂŒber aktuelle Entwicklungen auf den Kanaren. Kennt die Kanaren wie seine Westentasche und liefert fundierte, hĂ€ufig vor Ort recherchierte Kanaren News aus erster Hand.

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