Gran Canaria Immobilien: 15% weniger Wohnungen, Krise eskaliert

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Teneriffa und Gran Canaria Immobilien: Wir müssen über eine beunruhigende Entwicklung sprechen, die Teneriffa und Gran Canaria erfasst hat: Die Versorgung mit neuen Wohnungen ist innerhalb eines Jahres um satte 15 Prozent eingebrochen! Du wirst in diesem Artikel erfahren, welche dramatischen Auswirkungen dieser Rückgang auf die Einheimischen hat und warum dies landesweite Proteste ausgelöst hat. Wir beleuchten die Hintergründe dieser Krise und zeigen dir, wie sich der Traum vom Eigenheim für viele in einen Albtraum verwandelt.

Die dramatische Verknappung des Wohnungsangebots

Die Wohnungskrise auf Teneriffa und Gran Canaria erreicht einen kritischen Punkt. Touristen und Urlauber aus der Europäischen Union wurden bereits vor dem drastischen Rückgang des Angebots an neuen Immobilien für Einheimische gewarnt. Die Frustration der Anwohner über den Mangel an Wohnraum, insbesondere bezahlbarem Wohnraum, wächst ins Unermessliche. Dies hat heftige und leidenschaftliche Proteste auf den gesamten Kanarischen Inseln, aber auch auf den Balearen und dem spanischen Festland ausgelöst.

Greg Rodríguez, Direktor von Triumph Real Estate, beschreibt die aktuelle Lage als eine doppelte Herausforderung: Der Sektor erlebt sowohl einen Anstieg der Nachfrage als auch ein schrumpfendes Angebot. Rodríguez betont:

„Auf Gran Canaria ist die Zahl der verfügbaren Immobilien auf Idealista von etwa 5.600-5.900 im letzten Jahr auf nur noch 4.200-4.500 heute gesunken, das ist ein Rückgang von rund 15 %.“

Diese Entwicklung ist alarmierend und spiegelt sich sowohl bei Kauf- als auch bei Mietobjekten wider.

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Ursachen der Misere: Ein Teufelskreis aus Nachfrage und Kostenexplosion

Die Gründe für diese prekäre Situation sind vielschichtig und verstärken sich gegenseitig:

  • Explodierende Nachfrage, insbesondere durch ausländische Käufer: Die Kanarischen Inseln sind ein beliebtes Ziel für ausländische Investoren und Zweitwohnungssuchende. Diese hohe Nachfrage trifft auf ein limitiertes Angebot und treibt die Preise in die Höhe.
  • Boom der Ferienvermietungen: Immer mehr Eigentümer entscheiden sich dafür, ihre Immobilien als Ferienunterkünfte zu vermieten. Dies ist finanziell lukrativer, entzieht dem regulären Wohnungsmarkt jedoch dringend benötigten Wohnraum für Einheimische.
  • Mangel an sozialem und bezahlbarem Wohnraum: Spanien liegt im Vergleich zu anderen OECD-Ländern weit hinten, was den Anteil an Sozialwohnungen betrifft. Nur knapp 2 % des gesamten Wohnungsbestands sind Sozialwohnungen, während der OECD-Durchschnitt bei 7 % liegt. Länder wie Frankreich (14 %), Großbritannien (16 %) und die Niederlande (34 %) zeigen, dass ein viel größerer Anteil möglich ist.
  • Stark reduzierte Neubauprojekte: Die Baukosten sind drastisch gestiegen. Herr Rodríguez erklärt: „Der Bau kostete früher etwa 700-800 € pro Quadratmeter. Jetzt sind es eher 1.000-1.200 €.“ Dies drängt kleine Bauträger aus dem Markt und zwingt größere Firmen, Projekte zu reduzieren.

Die Folgen: Verzweiflung und Protest

Die Wohnungskrise auf Teneriffa und Gran Canaria hat außerdem weitreichende soziale Folgen. Viele Einheimische, insbesondere junge Menschen und Familien mit geringem bis mittlerem Einkommen, können sich die Mieten und Kaufpreise nicht mehr leisten. Das führt zu einer sinkenden Lebensqualität und zwingt manche sogar dazu, in ihren Fahrzeugen zu leben.

Wir haben beobachtet, dass die Wut und Verzweiflung der Bevölkerung in immer stärkeren Protesten mündet. Die Menschen gehen auf die Straße, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und fordern von der Regierung konkrete Maßnahmen. Slogans wie „Meine Insel ist nicht dein Vergnügungspark“ oder „Mehr Nachbarn, weniger Airbnb“ machen deutlich, dass die Prioritäten neu gesetzt werden müssen.

Was die Zukunft bringt: Keine schnelle Besserung in Sicht

Greg Rodríguez sieht kurzfristig keine große Besserung der Lage. Die Faktoren, die die Krise antreiben – von der hohen Nachfrage und den Ferienvermietungen bis hin zu den Baukosten – zeigen keine Anzeichen einer Entspannung.

Wir sind außerdem der Meinung, dass echte Lösungen in folgenden Bereichen liegen:

  • Stärkung des Neubaus: Insbesondere der Bau von gefördertem und öffentlichem Wohnraum muss massiv vorangetrieben werden.
  • Regulierung von Ferienvermietungen: Eine dringende Überprüfung und Regulierung der Kurzzeitvermietungen ist unerlässlich, um den Wohnungsbestand für Einheimische zu sichern.
  • Anreize für langfristige Vermietungen: Es müssen Anreize geschaffen werden, damit Immobilieneigentümer ihre Objekte lieber langfristig an Einheimische vermieten.
  • Kontrolle ausländischer Immobilienerwerbe: Die Auswirkungen des Immobilienerwerbs durch Nicht-Residenten müssen genau analysiert und gegebenenfalls reguliert werden, um den lokalen Markt zu schützen.

Es ist  außerdem eine komplexe Situation, die schnelle und entschlossene Maßnahmen erfordert, um die Lebensgrundlage der Bewohner der Kanarischen Inseln zu sichern und das Gleichgewicht zwischen Tourismus und der Lebensqualität der Einheimischen wiederherzustellen.

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Teneriffa / Gran Canaria ImmobilienAktuelle Zahlen (Stand: Juni 2025)

  • Gran Canaria: Rückgang der verfügbaren Immobilien um ca. 15 %
  • Teneriffa: Ähnliche Entwicklung bei den Wohnungsangeboten
  • Durchschnittliche Mietpreise Kanarische Inseln: Anstieg um 17,4 % auf 1.051 € im Jahr 2024
  • Anteil der Miete am Bruttoeinkommen auf den Kanaren: Durchschnittlich 55 % (Experten empfehlen maximal 30 %)
  • Anteil der Sozialwohnungen in Spanien: Unter 2 % (OECD-Durchschnitt 7 %)

Wir werden die Entwicklungen auf den Kanarischen Inseln weiterhin genau beobachten und dich auf dem Laufenden halten. Es ist entscheidend, dass die Stimmen der Einheimischen gehört werden und wirkungsvolle Lösungen gefunden werden, bevor die Situation endgültig eskaliert.

Wir bleiben dran.

 

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Kanaren News Jenny Christian

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Christian Juraschek
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Autor, Gründer

Christian Juraschek berichtet täglich auf news.unaufschiebbar.de über aktuelle Entwicklungen auf den Kanaren. Kennt die Kanaren wie seine Westentasche und liefert fundierte, häufig vor Ort recherchierte Kanaren News aus erster Hand.

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