Seit vergangenem Freitag herrscht absolute Stille seitens der Regierung des Cabildo de Tenerife bezüglich des Wettbewerbs, der vom Wasserwirtschaftsamt Teneriffa (Ciatf), einer nachgeordneten Behörde der Inselverwaltung, für die Sanierung des Abwasserrohrs von Punta Brava in Puerto de la Cruz ausgeschrieben wurde. Nach Informationen, die Canarias Ahora von verschiedenen spezialisierten Unternehmen erhalten hat, hat sich keine einzige Firma an dem Eilverfahren beteiligt. Der Grund ist unglaublich.
Der Hauptgrund dafür liegt offenbar darin, dass die Preise für die Arbeiten seit dem Jahr 2022 nicht mehr aktualisiert wurden. Dies habe dazu geführt, dass die Angebotssumme von 2,7 Millionen Euro bei einer Ausführungsfrist von 16 Monaten für die spezialisierten Unternehmen des Bausektors unattraktiv erschien.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich erst Anfang dieses Monats beim neuen Abwasserrohr von Bocabarranco an der Küste von Gáldar auf Gran Canaria. Dort betrug das Auftragsvolumen 8,36 Millionen Euro bei einer Bauzeit von 27 Monaten, basierend jedoch ebenfalls auf Preisangaben von 2022, dem Jahr der Projektplanung. Weiterhin bemängelten die konsultierten Quellen Probleme bei den Klassifizierungsanforderungen. Welche an die Unternehmen für die Teilnahme an der Ausschreibung in Puerto de la Cruz gestellt wurden.
Schweigen der Inselregierung
Seit dem vergangenen Freitag hat unser Medium mehrfach versucht, eine Bestätigung von der Inselregierung bezüglich des Ausgangs des Wettbewerbs zu erhalten. Bislang blieben alle Anfragen unbeantwortet. Die Quellen, die das Scheitern des Wettbewerbs bestätigen, sehen eine Verbindung zu den Ereignissen auf Gran Canaria. Sowie den dortigen Problemen mit der Ausschreibung des neuen Abwasserrohrs in Gáldar.
Dringlichkeit der Maßnahme unterstrichen
Das Ciatf hatte die Arbeiten am 26. März im Dringlichkeitsverfahren für die Sanierung des Unterwasserabwasserrohrs im Valle de La Orotava ausgeschrieben. Dies geschah kurz nach einer Demonstration am Sonntag, dem 23. März. Bei der rund 1.500 Menschen alle bisher zuständigen Parteien in den verschiedenen Verwaltungen kritisierten. Insbesondere die Umweltdezernentin des Cabildo, Blanca Pérez (CC), gegen die sich auch spezifische Plakate richteten.
Hier siehst du da Abwasserrohr:
❌❌Hermetismo absoluto del Cabildo de Tenerife sobre si el concurso para las obras del emisario del Puerto de la Cruz quedó desierto #Tenerife #Canarias
Por Álvaro Moraleshttps://t.co/SvOqzQf7NX
— Tenerife Ahora (@TenerifeAhora) April 14, 2025
Obwohl die Inselregierung die Arbeiten am Abwasserrohr nicht explizit auf die Kläranlage bezog, präsentierte sie diese als
„endgültige Lösung zur Reparatur des Risses und zur Gewährleistung einer sicheren Ableitung„.
Damals wurde angekündigt, dass die Auftragsvergabe innerhalb der nächsten vier Monate erfolgen sollte. Nun jedoch wird eine Aktualisierung des Projekts und der Preise unumgänglich sein, um ein erneutes Scheitern der Ausschreibung zu verhindern.
Auswirkungen auf die Wasserqualität und den Tourismus
Die Analyse des Zustands des Meerwassers in Punta Brava rät seit Juli 2024 vom Baden im Hauptküstenbereich von Puerto de la Cruz, der Playa Jardín, ab. Obwohl das Fehlfunktionieren von drei Überläufen und die Überlastung oder Sättigung der regionalen Kläranlage ebenfalls entscheidend zum Problem der Einleitungen in diesem Teil des Orotava-Tals beitragen, wurde das Abwasserrohr von Anfang an als grundlegend für die Lösung dieses öffentlichen Gesundheitsproblems angesehen.
Dieses Problem hat das touristische Image und die Nachhaltigkeit von Puerto de la Cruz beeinträchtigt. Hierzu gehört auch die gesamte Region des Tals.
Wir berichteten:
Geplante Sanierungsmaßnahmen im Detail
Die geplante Maßnahme umfasst den Austausch eines 240 Meter langen Abschnitts des bestehenden Unterwasserabwasserrohrs. Dieses besteht derzeit aus glasfaserverstärktem Polyester und weist die problematische Leckage auf. Es soll durch ein neues Rohr aus hochdichtem Polyethylen ersetzt werden.
Weiterhin ist die Erneuerung von Abdeckungen an dem Abschnitt des Abwasserrohrs vorgesehen, der aus Betonfertigteilen besteht und die als Verankerung der Leitung dienen. Diese Abdeckungen sind teilweise verloren gegangen. Zudem sollen neue Ballastblöcke im Bereich der Diffusoren verankert werden, da sich die vorhandenen in einem schlechten Zustand befinden.
Die Inselregierung betonte vor Wochen die Bedeutung des Dringlichkeitsverfahrens, um die Arbeiten zu beschleunigen. Die Arbeiten sind Teil umfassender Maßnahmen zur Verbesserung der Wasseraufbereitung. Zu diesen gehört auch der Bau der neuen regionalen Kläranlage des Valle de La Orotava (Phase I). Diese soll 102.000 Einwohner der Gemeinden La Orotava, Puerto de la Cruz, Los Realejos und Santa Úrsula versorgen.
Wir halten dich über die Situation auf Teneriffa weiter auf dem Laufenden.
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