Teneriffa Nord Flughafen: Anwohner wehren sich gegen Ausbau!

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Die geplante Erweiterung der Betriebszeiten am Teneriffa Nord Flughafen in La Laguna hat einen lange schwelenden Konflikt in der Gemeinde neu entfacht. Dich erwartet in diesem Artikel eine detaillierte Schilderung der hitzigen Debatte im Stadtrat und du wirst erfahren, welche konkreten Befürchtungen die Anwohner bezüglich Lärm, Verkehr und der Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität haben. Lies weiter, um zu verstehen, warum die Bürger alarmiert sind und welche Forderungen sie stellen.

Frontaler Widerstand gegen die Ausweitung der Flugzeiten

Die Fluggesellschaft Binter Canarias hatte öffentlich den Antrag an die spanische Flughafenbehörde AENA gestellt, die Betriebszeiten mehrerer Flughäfen der Kanarischen Inseln, darunter Teneriffa Nord, auszuweiten.

Als Begründung nannte das Unternehmen die Überlastung des Luftraums zu den aktuellen Zeiten und argumentierte, dass eine Ausdehnung des Flugplans die Anbindung verbessern und Verspätungen vermeiden würde. Diese Forderung wirkte wie ein Brandbeschleuniger und führte zu einem entschiedenen Widerstand seitens des Rathauses von La Laguna und der betroffenen Anwohner, die sich in der Coordinadora Vecinal de Afectados por el Aeropuerto de Tenerife Norte zusammengeschlossen haben.

Derzeit ist der Flughafen zwischen 7:00 und 23:00 Uhr in Betrieb – eine Regelung, die laut der Koordinierungsstelle im Jahr 2013 nach jahrelangen Protesten zwischen dem Inselrat von Teneriffa, der Stadtverwaltung und Anwohnervertretern vereinbart wurde. Jede Ausweitung dieser Zeiten würde nachdrücklich einen Rückschritt im Recht auf Erholung und Lebensqualität bedeuten.

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Klare Ablehnung durch die Stadtverwaltung

Seitens der Stadtverwaltung wurde eine „feste und unmissverständliche“ Ablehnung der geplanten Ausweitung offiziell kommuniziert. Man ist der Ansicht, dass dies eine direkte Beeinträchtigung der Gesundheit der Bürger zur Folge hätte. Die Regierungspartei brachte einen Antrag ein, der am Dienstag im Stadtrat zur Debatte führte.

Dieser Antrag beinhaltet die Beibehaltung der aktuellen Betriebszeiten, die Forderung nach einem sofortigen Stopp aller Erweiterungspläne, die Durchsetzung der geltenden Lärmschutzbestimmungen und die Einrichtung einer gemischten Kommission aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Inselrats, der AENA und der Bürgerinitiativen, um die Auswirkungen des Flughafenbetriebs zu überwachen.

AENA verteidigt aktuelle Lärmschutzmaßnahmen

Die AENA, als Betreibergesellschaft des Flughafens, betont, dass die aktuellen Flugbewegungen den nationalen und europäischen Lärmschutzbestimmungen entsprechen. Zudem versichert das Unternehmen, dass der Lärmschutzplan des Flughafens weiterhin umgesetzt werde.

Laut dem jüngsten Sachstandsbericht vom Januar 2024 haben 2.451 Wohneinheiten Anspruch auf Lärmschutzmaßnahmen, von denen 1.117 bereits bearbeitet wurden und 17 sich in der Ausführungsphase befinden.

Das Unternehmen führt die Verzögerungen teilweise darauf zurück, dass viele der betroffenen Haushalte die entsprechenden Anträge noch nicht eingereicht hätten. Sämtliche Informationen, einschließlich der Lärmschutzbereiche und des Antragsverfahrens, seien auf der offiziellen Webseite einsehbar.

Anwohner widersprechen den Angaben der AENA vehement

Die Coordinadora Vecinal widerspricht dieser Darstellung jedoch entschieden. Ihre Sprecherin, Rosario Blanco, brachte die Bedenken der 15 angeschlossenen Bürgerinitiativen in der Plenarsitzung zur Sprache.

In ihrer Rede kritisierte sie, dass der genehmigte Schallschutzplan nicht wie versprochen umgesetzt worden sei, die genannten Zahlen nicht die Realität widerspiegelten und die Belastung durch den Flughafen stetig zunehme. Nach Angaben der Koordinierungsstelle waren Ende 2023 noch 1.334 Wohnhäuser nicht schallisoliert. In diesem Tempo würde es ihrer Einschätzung nach 60 Jahre dauern, bis der Plan vollständig abgeschlossen ist.

Teneriffa Nord Flughafen Anwohner wehren sich gegen Ausbaum BG
Die Abflugfertigungshalle am Teneriffa Nord Flughafen
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Lärmwerte überschreiten die Empfehlungen der WHO

Die Anwohner weisen zudem darauf hin, dass bereits ab sechs Uhr morgens Flugzeugbewegungen zu hören seien, obwohl die offiziellen Betriebszeiten erst um 7:00 Uhr beginnen. Sie warnen davor, dass der Lärmpegel Werte von über 60 Dezibel erreiche und somit die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation überschreite, die sichere Grenzwerte bei 45 dB tagsüber und 40 dB nachts festlegt.

„Dies ist nicht nur ein bloßes Unbehagen. Es ist eine Bedrohung für die Herz-Kreislauf-Gesundheit, den Schlaf, die kognitive Entwicklung von Kindern und das emotionale Wohlbefinden der gesamten betroffenen Bevölkerung“,

betonte Blanco.

Mangelnde Information und Beteiligung der Bürger

Die Koordinierungsstelle prangert weiterhin an, dass die AENA ihre Zusage, die Anwohner auf dem Laufenden zu halten, nicht eingehalten habe und diese nicht an der gemischten Kommission zur Überwachung des Lärmschutzplans beteiligt würden. Sie beklagen, keine klaren Anweisungen zur Antragstellung erhalten zu haben und betonen, dass die Verantwortung nicht allein bei den Betroffenen liegen dürfe.

„Wir werden im Stich gelassen“,

so der Tenor der Anwohner.

Klare Forderungen der Bürgerinitiative

In ihrer Stellungnahme präsentierte die Koordinierungsstelle ein klares Forderungspaket:

  • Beibehaltung der aktuellen Betriebszeiten.
  • Verhinderung einseitiger Entscheidungen über die Erweiterung ohne Bürgerbeteiligung.
  • Aktualisierung der Lärmkontur des Flughafens durch unabhängige Messungen.
  • Gewährleistung einer echten Bürgerbeteiligung in allen Überwachungsgremien.
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Zusätzliche Belastungen durch Verkehr und Parkplatzprobleme

Darüber hinaus thematisieren die Anwohner Begleitprobleme: die Zunahme des Straßenverkehrs, das unregelmäßige Parken in den Wohnstraßen in Flughafennähe und die fortschreitende Verschlechterung der öffentlichen Dienstleistungen in den angrenzenden Stadtteilen.

Sie kritisieren, dass die AENA die Kulanzzeiten auf den Terminalparkplätzen verkürzt habe, was viele Nutzer dazu zwinge, außerhalb der ausgewiesenen Bereiche zu parken und so das städtische Umfeld zu belasten. Die Koordinierungsstelle bekräftigt, dass ihre Forderungen auf dem Recht auf Ruhe, Gesundheit und die Würde der Anwohner basieren.

Die Stadtverwaltung schlägt ergänzende Maßnahmen wie den Ausbau der Straßenbahn, Verbesserungen an der TF-5 und im öffentlichen Nahverkehr vor. Weitere Teneriffa News findest du hier.

 

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Kanaren News Jenny Christian

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Christian Juraschek
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Autor, Gründer

Christian Juraschek berichtet täglich auf news.unaufschiebbar.de über aktuelle Entwicklungen auf den Kanaren. Kennt die Kanaren wie seine Westentasche und liefert fundierte, häufig vor Ort recherchierte Kanaren News aus erster Hand.

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