Ein Richter auf Gran Canaria hat ein weiteres Heim für unbegleitete minderjährige Migranten geschlossen und die Verhaftung von zwei führenden Mitarbeitern des Betreibers angeordnet. Erfahre hier, welche schockierenden Anschuldigungen zu dieser drastischen Maßnahme führten, wie viele Minderjährige betroffen sind und welche Rolle die Betreiberfirma bereits in einem ähnlichen Fall spielte.
Richter greift durch und lässt Direktoren verhaften
Der für Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zuständige Richter Tomás Martín in Las Palmas de Gran Canaria hat das Heim in der Nähe der Playa del Cabrón in der Gemeinde Agüimes geschlossen. In dem Zentrum waren zuletzt 148 Minderjährige untergebracht. Diese müssen nun verlegt werden. Die Entscheidung beruht auf einem laufenden, streng geheimen Ermittlungsverfahren. Es besteht der Verdacht auf schwere Straftaten. Dazu gehören:
- Körperverletzung
- Hassverbrechen
- Verletzung der Fürsorgepflicht
- Verbrechen gegen die moralische Integrität
- Bedrohungen
Im Zuge der Ermittlungen verhafteten die Behörden die Präsidentin und den Direktor der Organisation Quorum Social 77. Dieses Unternehmen betreibt das Zentrum und beschreibt sich selbst als „gemeinnütziger Verein mit umfassender Erfahrung in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die sich im Schutzsystem befinden.“
Weitere Razzien und ähnliche Fälle
Der Richter ordnete nicht nur die Schließung an. Er ließ auch die Büroräume von Quorum Social 77 in Las Palmas durchsuchen. Zudem gab es eine Razzia in einem weiteren von der Firma betriebenen Jugendzentrum in Firgas. Dies ist nicht das erste Mal, dass das Gericht gegen diesen Träger vorgeht. Bereits am 19. Mai hatte derselbe Richter ein anderes Heim geschlossen. Auch dieses, La Fortaleza I, wurde von Quorum 77 betrieben.
Grundlage für die damalige Entscheidung waren „zahlreiche Beweise und Zeugenaussagen“ über mutmaßliche Verbrechen in den Einrichtungen. Damals mussten bereits 43 Minderjährige verlegt werden. Die Abteilung für Soziales der Regierung der Kanarischen Inseln informierte man über die Schließung. Wir fragen uns, wie eine Organisation, die bereits in einen Skandal verwickelt war, weiterhin so viele junge Menschen betreuen konnte.
Interne Konflikte und Kritik
Kurz vor der Schließung von La Fortaleza I gab es interne Probleme. David León, der Leiter des Kinderschutzes, wurde entlassen. Er hatte seinen Posten erst vier Monate inne und geriet in Konflikt mit der Generaldirektorin für Minderjährige, Sandra Rodríguez. Nach unseren Informationen kritisierte León die Vorgehensweise der Behörde. Er fand, dass man die Heime offen halten wollte, anstatt „das übergeordnete Wohl der Minderjährigen zu gewährleisten“.
Dieser Fall wirft ernste Fragen auf. Wir müssen über die Überwachung und die Standards der Unterbringung von Migranten-Kindern auf Gran Canaria sprechen. Es scheint, als wären interne Warnsignale ignoriert worden. Erst das Eingreifen der Justiz deckte die mutmaßlichen Missstände auf.
Die Verhaftung der beiden Direktoren ist ein klares Signal. Solche Taten werden nicht geduldet. Die Regierung der Kanarischen Inseln muss nun handeln. Sie muss sicherstellen, dass die betroffenen Kinder sicher und angemessen untergebracht werden. Außerdem muss die Qualität der Betreuung in allen anderen Einrichtungen gründlich überprüft werden. Das Wohl der Kinder muss an erster Stelle stehen. Wir werden die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen und dich auf dem Laufenden halten.
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